Während der Weihnachtszeit verwandelte die LUMAGICA den historischen Innsbrucker Hofgarten in ein magisches Lichtspiel. Die 600-jährige Geschichte des Hofgartens wurde in viele der Lichtinstallationen einbezogen. Tausende kamen, um die Ausstellung zu sehen.
Diana Mautner Markhof, 22 December 2022
Der Winter in den österreichischen Tiroler Alpen ist berühmt für Skifahren, Après-Ski und Gemütlichkeit. Doch es gibt noch eine weitere magische Attraktion, die viele nicht kennen – die LUMAGICA. Dieses reisende Lichtwunder wird vom 18. November 2022 bis zum 29. Januar 2023 zum dritten Mal in Folge im Innsbrucker Hofgarten seine leuchtenden Attraktionen aufstellen. Viele Tausende sind bereits gekommen, um die magischen Lichtkreationen im Innsbrucker Hofgarten zu sehen. Die LUMAGICA reist mit ihren Lichtinstallationen rund um den Globus. Zu den wichtigsten Zielen gehören Warschau, Trondheim, Barcelona, At. Albans, Bergen und Frohnleiten.
In Innsbruck verwandelten über 300 Lichtinstallationen, die leuchtende Fabelwesen und Naturwesen darstellten, sowie interaktive Lichtinstallationen diesen historischen Ort in ein Winterwunderland. Der Rundweg um den Park war etwa einen Kilometer lang und bot Lichtshows, die von fernen Ländern und lokalen Wildtierattraktionen inspiriert waren. Lebensgroße Lichtdarstellungen von Mammut, Puma, Hirsch, Löwe und Eisbär sowie ein Pfau, Phönix und ein prächtiger Streitwagen säumten den Weg zusammen mit leuchtenden Bäumen und anderen Objekten. Abstrakte Videoprojektionen mit musikalischer Untermalung trugen zur Verzauberung der Zuschauer bei. Alles in allem ist diese wunderbare Ausstellung reizvoll, skurril und magisch und entführt den Besucher in eine andere Welt.
Der Hofgarten hat eine 600-jährige Geschichte, die sich in der LUMAGICA-Ausstellung widerspiegelt. Der Garten ist ein 10 Hektar (100 000 m2) großer Park gegenüber der ehemaligen Kaiserpfalz in Innsbruck, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Tirol. Die früheste Erwähnung dieser Gärten geht auf das Jahr 1396 zurück, als sie für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt wurden. Im Jahr 1410 legte Herzog Friedrich IV. von Österreich diese Gärten in der Nähe des Hofgartens an. In diesem sogenannten „Küchengarten“ wurden viele Früchte und Gemüse angebaut. Auch das Schloss Ruhelust in Innsbruck stammt aus dieser Zeit.
Zur Zeit der Renaissance ließ Erzherzog Ferdinand II. von Österreich diesen Garten 1649 in die Gartenanlage Ruhelust umwandeln. Italienische Lustgärten dienten als Vorbild für seinen Lustgarten, der Volieren, ein Löwenhaus, einen Hirschgarten und einen Fasanengarten umfasste, in dem bis zu 3 000 Fasane gelebt haben sollen. Ab 1649 war der Garten in sechs Bereiche unterteilt: eine Rennbahn, ein Labyrinth, eine Kammer und ein Hof, ein Tierpark, ein Ballspielplatz und ein Fasanengarten. Die LUMAGICA hat sich von diesem historischen Garten inspirieren lassen und diese Gliederung umgestaltet.
Im 17. Jahrhundert war der Hofgarten der private Spielplatz des regierenden Adels, der kaiserlichen Herzöge, Prinzen und Mitglieder des kaiserlichen Hofes. Während der Regierungszeit der berühmten Kaiserin Maria Theresia von Habsburg-Lothringen, die von 1717 bis 1780 in Österreich-Ungarn regierte, wurde der Hofgarten dem barocken Zeitgeschmack entsprechend umgestaltet. In den Jahren 1755-1763 wurde der Garten umgestaltet und um einen Tiergarten erweitert.
Die Gestaltung des heutigen Gartens geht auf die letzte große Umgestaltung in den Jahren 1857-1858 zurück, als der Park in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt wurde. Einige barocke Elemente wurden beibehalten, darunter die Wege- und Achsenstruktur des Gartens, der Musikpavillon, das Wasserbecken und die Gartenmauern des Parks.
Ab 1918 verwaltete der neue Eigentümer des Gartens, die Republik Österreich, die Anlage durch die Österreichischen Bundesgärten und die Bundesbaudirektion. Seit 2001 stehen die Kaiserlichen Gärten unter Denkmalschutz.
Heute sind die Kaiserlichen Gärten an 365 Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Er ist der beliebteste Park in Innsbruck. Der historische Garten wurde seither um einige moderne Elemente erweitert: Energieplätze und ein Energiestein, gestiftet von der World Feng Shui Association im Jahr 2000, ein Ballspielgarten und der Leonardo-Ring© sind Beispiele für die Entwicklung des Gartens seit dem Ersten Weltkrieg.
Der Spielplatz ist eine Nachbildung eines historischen Teils, der ursprünglich von Erzherzog Ferdinand II. und seinem Bruder Maximilian (Kaiser Maximilian II.) entworfen wurde. Der Leonardo-Ring wurde von einer Skizze des Universalgenies der Renaissance Leonardo da Vinci inspiriert und vom Zirkuskünstler Walter Moshammer entworfen. Er besteht aus einem Ring aus 48 zusammenhängenden Holzteilen, die ohne Schrauben, Dübel oder Nägel miteinander verbunden sind. Der Ring mit einem Durchmesser von 3,5 Metern kann ohne spürbaren Widerstand über die Oberfläche des Parks rollen.
Die Inspiration für den neuen Küchen- und Ziergarten stammt aus dem historischen Küchengarten von Herzog Friedrich IV. aus dem 15. Heute kann die Öffentlichkeit in diesen Gärten ihr eigenes Obst, Gemüse und Kräuter anbauen. Derzeit werden 100 private Gärten von Privatpersonen gepflegt.
Die babylonische Kartenpyramide und der magische Friedensbaum runden die moderne Ausstattung der Kaiserlichen Gärten ab. Die babylonische Kartenpyramide besteht aus 31 riesigen Spielkarten, die zu einer fünf Meter hohen Pyramide gestapelt sind. Der magische Friedensbaum lässt Wassertropfen zu einem Regenbogen werden, wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft. Er steht für Frieden.
Die LUMAGICA erweckt die Geschichte des Gartens auf einzigartige Weise zum Leben. Sie enthält viele einzigartige Kreationen wie das Mammut, eine Hommage an die Eiszeit, die in Tirol mit dem „Inngletscher“ stattfand, der sich vor etwa 20 000 Jahren vom Schweizer Engadin bis zu den bayerischen Voralpen erstreckte; die Froschinstallation, die eine Anspielung auf das Geschenk eines lebendig gegossenen Frosches an Erzherzog Ferdinand II. und den Froschkönigbrunnen des Hofgartens ist; und die vielen leuchtenden Hirschfiguren auf dem verschneiten Gelände, die die heimische Tierwelt darstellen, einschließlich der 23 Hirsche, die historischen Quellen zufolge 1596 auf dem Gelände des kaiserlichen Gartens lebten.
Dieses zauberhafte Winterwunderland ist eine willkommene Attraktion für viele Tiroler und Besucher.